Zweifelhafte Masche gegen Streaming: Kanzlei startet Abmahnwelle
Einzelfälle werden zum Massenphänomen – Kanzlei verschickt tausende unseriöse Briefe an private Nutzer von Streaming-Portalen.
Das war wohl ein echter Schock für viele Internet-Nutzer: In der letzten Woche war bekannt geworden, dass die ersten Privatpersonen wegen der Nutzung von Streams das Porno-Portals Redtube eine Abmahnung erhalten hatte. Jetzt zeigt sich, dass die verantwortliche Kanzlei namens U+C Rechtsanwälte offenbar massenhaft solche Schreiben verschickt hat. Immer mehr Nutzer wenden sich jetzt an Verbraucherschützer und Anwälte.
Für die Macher von Netzpolitik.org ist diese Vorgehensweise ein echter Skandal. Diese wird auch deshalb heftig kritisiert, weil nicht klar ist, wie die Abmahn-Anwälte an die nötigen Daten gekommen sind, um eine Identifizierung der vermeintlichen Urheberrechts-Verletzter zu ermöglichen. Aktuell kann nur spekuliert werden, wie die IP-Adressen und die damit verbundenen Nutzer von der Kanzlei ermittelt wurden.
Außerdem wird auch die Gültigkeit der rechtlichen Grundlage bezweifelt, auf deren Basis die Abmahnschreiben ausgestellt wurden. Es liegt kein Urteil vor, auf das sich die unseriösen Anwälte beziehen könnten. Aktuell schätzt man, dass rund 10.000 Privatpersonen eine Abmahnung wegen Streaming erhalten habe. Dass das Landesgericht Köln auf Basis der dubiosen Methodik von U+C Rechtsanwälte eine Herrausgabe der Nutzerdaten veranlasst hat, kann aktuell nur als unseriös bezeichnet werden. Man darf gespannt sein, wie sich offizielle Stellen in den nächsten Tagen zu dieser zugespitzten Situation äußern.
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